Schmerzhafte Niederlage

Im dritten Duell mit der TSG Reutlingen hat der EC Eisbären Balingen erstmals in dieser Saison das Nachsehen gehabt. In eigener Halle verlor der Eishockey-Landesligist das Derby mit 3:7 (0:2, 3:2, 0:3).

Der Ärger stand Willi Gastel am Samstag nach dem Spielende in Balingen ins Gesicht geschrieben. Sicher könne man gegen die TSG Reutlingen verlieren, meinte der Vorsitzende der Balinger Eisbären. „Mich nervt allerdings die Schlussphase, in der wir noch zwei unnötige Gegentore kassiert haben. Da haben wir uns aufgegeben.“ Gleichwohl erwies sich Gastel als fairer Sportsmann – und gratulierte dem Gegner. „Kompliment an die TSG. Trainer Hans Krüger hatte die Reutlinger exzellent eingestellt.“ Der Lokalrivale sei aggressiver und konzen-trierter aufgetreten, sei über die gesamten 60 Spielminuten ein enormes Tempo gegangen. „Ganz so, wie es in einem Derby sein muss.“

Anfangs hatte nichts darauf hingedeutet, dass das Team von Balingens Trainer Günter Schmidt dem Kontrahenten so hoch unterliegen würde. Zwar ließ Reutlingen nach 120 Sekunden mit einem Lattenschuss aufhorchen, in der Folge neutralisierten sich beide Teams aber. Auch die 1:0-Führung (2.) der Gäste kam aus dem Nichts. Und im Anschluss an den frühen Rückstand spielte im ersten Drittel eigentlich nur noch Balingen. „In dieser zehnminütigen Drangphase hatten wir viele Chancen“, monierte Gastel. „Allein die Scheibe wollte nicht in die Kiste. Unvermögen, Pech – da kam dann eben alles zusammen.“ Und wer vorne die Tore nicht macht, fängt sie sich hinten ein. Nach 16 Minuten erhöhte Reutlingen auf 2:0, und als die Krüger-Mannen zu Beginn des zweiten Drittels das 3:0 nachlegten (23.), schien die Sache gelaufen.

Doch die Schmidt-Jungs gaben nicht auf, Kevin Rummel traf zum 1:3 (29.). „Und nun ging ein Ruck durch die Mannschaft“, befand Gastel. Zwar legte die TSG das 1:4 vor (33.), doch Frank Ebner (2:4/ 34.) und Florian Zeiselmeier brachten die Eisbären auf 3:4 (37.) heran. Die Zuschauer in der gut gefüllten Balinger Eishalle spürten, dass das letzte Wörtchen noch nicht gesprochen war. Doch spätestens beim 3:5 (45.) und der anschließenden Disziplinarstrafe gegen Patrick Schäffler (46.) war es das. In der 57. und 59. Minute fingen sich die Eisbären noch zwei Gegentore zum 3:7-Endstand ein.

Gastel resümierte: „Wir waren zu unkonzentriert. Mit links schlägt man die Reutlinger nicht. Auch nicht, wenn man sie davor zwei Mal besiegt hatte.“

Etliche Zeitstrafen bremsen die Balinger Eisbären

Nach zwei Siegen in Serie hat der EC Balingen erstmals wieder ein Derby gegen Reutlingen verloren. Ein Faktor, der den Eisbären die 3:7-Pleite einbrockte, waren die Zeitstrafen. 26 Strafminuten, „davon einige fragwürdige“, so Vorsitzender Willi Gastel, kassierten der EC – für zehn Minuten wanderten Reutlinger auf die Strafbank. Allein neun Hinausstellungen musste Balingen im Schlussdrittel hinnehmen.

„Das gesamte letzte Drittel waren wir fast in Unterzahl“, wusste Gastel. Vier der sieben Treffer markierte die TSG in Balinger Unterzahl. Und trotz aller Härte auf dem Eis konnte Gastel abseits des Feldes nur Harmonie erkennen. So hätten Jugendspieler beider Vereine vor dem Aktivenduell gemeinsam gegen ein Schwenninger Team gespielt. „Zwischen beiden Vereinen wächst etwas Harmonisches heran.“