Eisbären gehen in der Doppelstadt leer aus

Dem FSV Schwenningen scheinen die Balinger Eisbären in dieser Saison schlichtweg nicht gewachsen zu sein. Mit 4:9 (1:1, 0:4, 3:4) unterlag der Eishockey-Landesligist am Sonntag in der Doppelstadt.
Wilhelm Gastel konnte nach der Niederlage des EC Eisbären Balingen beim FSV Schwenningen nur noch den Kopf schütteln. Ratlos, konsterniert wirkte der Vorsitzende des Balinger Eishockey-Landesligisten am Sonntagabend. „Ich kann mir diese Niederlage nach dem guten Auftritt der Mannschaft zuletzt nicht erklären“, sagte er.

Abermals hatten die Eisbären gerade im direkten Duell mit dem Rivalen aus der Doppelstadt den Kürzeren gezogen, diesmal in den letzten Minuten gerade noch so ein Debakel abgewendet. Mit 4:9 unterlag die Mannschaft um Trainer Günter Schmidt in der Eishockey-Hochburg am Ende. „Uns hat die Willenskraft gefehlt, wir sind in Ehrfurcht erstarrt“, so der Balinger Vereinsverantwortliche. „Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass die Jungs den FSV mit den ,Wild Wings’ verwechseln“, flüchtete sich Gastel in einen sarkastischen Vergleich mit dem Schwenninger Zweitligisten. „Wir waren zu weit weg von den Gegenspielern und nicht aggressiv genug“, analysierte der Eisbären-Funktionär. „Und bei den Gegentoren haben wir entweder geschlafen oder hatten scheinbar zu viel Respekt.“

Nach einem ausgeglichenen ersten Drittel, in dem Balingens Bester, Patrick Schäffler, die Gäste zunächst in Führung brachte (2. Minute), die Eisbären in der 7. Minute indes den Ausgleich kassierten, brach die Schmidt-Truppe im zweiten Drittel völlig ein. Die Kreisstädter hätten dem FSV Schwenningen eine starke Viertelstunde lang Gegenwehr geboten, meinte Gastel. „Das war vielversprechend“, sagte er. „Doch anschließend waren wir völlig von der Rolle.“ Wenn man Einzelkönnern wie Spielertrainer Robert Brezina, der fünf der neun Schwenninger Tore erzielte, oder den zweifachen Torschützen Sascha Milovanovic so viel Platz lasse, „dann lassen die sich nicht zwei Mal bitten“, bemerkte Gastel. Der langjährige DEL-Profi Brezina sorgte in der 21. Minute für die 2:1-Führung – und die Schwenninger brachten den Puck weiter munter im Eisbären-Gehäuse unter. Nach 34 Minuten stand es bereits 5:1 (26./31./34.). „Wir sind wie verwandelt aus der Kabine gekommen“, traute Gastel seinen Augen nicht. Zumal es im letzten Drittel nicht besser wurde. Brezina markierte das 6:1 (47.), Thomas Gaus das 7:1 (51.), ehe Frank Ebner mit dem zweiten Balinger Treffer für ein kleines Lebenszeichen sorgte (52.). Doch die Antwort der Schwenninger „Heritage“ folgte prompt: Erneut Brezina traf zum 8:2 (53.), Milovanovic zum 9:2 (55.). „Da musste man ein Debakel befürchten“, sagte Gastel. „Immerhin haben die Jungs das Ergebnis am Ende noch etwas freundlicher gestaltet.“ Auch weil die Hausherren einen Gang zurückschalteten, konnten Schäffler (9:3/57.) und Kevin Rummel (9:4/ 59.) den Rückstand verkürzen.

Noch mehr als die Niederlage habe ihn gestört, dass die Mannschaft kein Aufbäumen gezeigt habe, meinte Gastel. „Das war deprimierend.“ Doch abhaken und weitermachen, forderte er. „Wichtig ist, dass wir nicht die Köpfe hängen lassen. Denn, dass es die Jungs besser können, das weiß nicht nur ich. Das wissen die auch selbst.

___________________________________________________________________

Nachwuchsspieler machen großen Schritt in Richtung Titel
Die „kleinen Eisbären“ haben mit dem 7:6 (3:1, 2:3, 2:2) in Waldbronn?ihre Chance auf den Titel in der Badischen Nachwuchs-Liga (BNL) vergrößert. Samstagfrüh kam es zum Gipfeltreffen der Tabellenführer zwischen Balingen und dem ERC Waldbronn. In einem spannenden und nervenaufreibenden Spiel waren die Balinger Jungs gerade im großen Block extrem gefordert, hatten die Waldbronner um ihren Stürmer Cieplik doch eine starke Truppe aufs Eis geschickt. Trainer Alexander Huber durfte stolz auf seine Eisbären sein, die die Gegner größtenteils erfolgreich in Schach hielten. Ralf Hengsteler gelang in Minute neun sogar ein Treffer – im Gegenzug mussten ?sie fünf Treffer einstecken. Im Endergebnis glänzte der kleine Block mit vier der sieben erzielten Tore. Balingen ging zwar in Führung, musste im zweiten Drittel jedoch den bequemen 5:2-Vorsprung auf-geben. So wurde das letzte Drittel zu einer Zitterpartie. Nachdem Waldbronn zweimal ausglich, gelang Tobias Haug 30 Sekunden vor Abpfiff das erlösende 7:6. Jetzt steht noch ein Spiel in Reutlingen aus, um den zweiten Meister-titel in Folge perfekt zu machen.

(Quelle: Zak.de)