Serien reißt in Schwenningen

Die Serie des EC Eisbären Balingen ist gerissen. Nach zuletzt vier Siegen in Folge unterlag der Eishockey-Landesligist aus der Kreisstadt am Samstag beim FSV Schwenningen mit 2:6 (0:4, 1:0, 1:2).
Es waren die alten Eisbären, welche die Zuschauer am Samstag in der Helios-Arena zu sehen bekommen hatten. Keine der Tugenden, die die Spieler des EC Eisbären Balingen in den vergangenen Wochen so stark gemacht hatten, brachte die Mann-schaft um Trainer Günter Schmidt beim FSV Heritage Schwenningen aufs Eis. „Wir sind in alte Muster verfallen“, sagte Balingens Vorsitzender Wilhelm Gastel nach der 2:6-Niederlage in der Eishockey-Hochburg. „Vom Geist der letzten Spiele war nichts mehr zu spüren.“

Schon nach dem ersten Drittel, das mit 4:0 an den Aufstiegsaspiranten ging, war eine Vorentscheidung gefallen. „Wir haben es den Schwenningern zu leicht gemacht“, urteilte Gastel. „Wir waren im ersten Drittel nicht nur vorsichtig, wir waren ängstlich.“ Dies nutzte der FSV um den früheren Nationaltorhüter und Spielertrainer Matthias Hoppe. „Es hat am Anfang an allem gefehlt“, so Gastel. „Am Körperspiel, am Forechecking, an der Nähe zum Gegner.“

Und obschon sich die Schwenninger, deren Kader sich überwiegend aus erfahrenen Ex-Profis, einstigen Olympiateilnehmern und früheren Bundesligaspielern zusammensetzt, keineswegs mit Ruhm bekleckerten, hatte die Hoppe-Truppe gegen schläfrige Eisbären zunächst leichtes Spiel. Sebastian Hoppe brachte die Hausherren nach fünf Minuten in Front, Thomas Gaus legte den zweiten Treffer nach (6. Minute), ehe erneut Hoppe zum 3:0 (12.) und Sascha Milovanovic zum 4:0-Pausestand (13.) erhöhten.

Ein Debakel drohte, doch Schmidt brachte seine Jungs in der Kabine wieder in die Spur. Zumindest zeigten die Balinger im ausgeglichenen Mitteldrittel ein anderes Gesicht. „Man hat gesehen, dass sich die Jungs nicht abschlachten lassen wollten“, sagte Gastel. Nur blieben die Schmidt-Mannen im insgesamt chancenreichen zweiten Drittel in der Verwertung ihrer Möglichkeiten zu nachlässig, vergaben gegen Hoppe teils hochprozentige Gelegenheiten. Nach einem starken Solo erzielte Dennis Steinhauer, Balingens Bester, in der 39. Minute das 1:4. „Hätten wir im ersten Drittel so gespielt wie in den beiden folgenden, wäre mehr drin gewesen“, befand Gastel.

Im Schlussdrittel, das von zahlreichen Nicklichkeiten und vielen Strafzeiten geprägt war, warf Balingen alles nach vorne. Dies eröffnete dem Tabellendritten aus der Doppelstadt Freiraum für schnelle Gegenstöße. Einen solchen verwerte Robert Brezina zum 5:1 (43.). Steinhauer brachte den Tabellenfünften mit seinem zweiten Treffer (45.) zurück ins Spiel, doch scheiterten die Schmidt-Jungs immer wieder an Keeper Hoppe. „Der letzte Wille hat gefehlt“, monierte Gastel. Denn Chancen hatten die Gäste gegen die Schwenninger, die in der Defensive alles andere als sattelfest standen, reichlich. Allein es fehlte an der Durchschlagskraft. Kevin Krause sorgte zwei Minuten vor dem Spielende schließlich für den 6:2-Endstand – und damit die erste Eisbären-Pleite nach zuvor vier Siegen in Serie.
(Quelle:Zak.de)