Eisbären beißen zu



Die Eisbären Balingen ließen am Samstag Titelaspirant ESG Esslingen stolpern. Die Balinger präsentierten sich in glänzender Verfassung, spielten aggressiv und konzentriert und gewannen mit 4:2 (1:0, 2:2, 1:0).
Dabei brachte die Eisbären auch das Fehlen ihres Coaches Günter Schmidt nicht aus dem Konzept. Schmidt war mit der Auswahlmannschaft unterwegs und übergab das Zepter kurzerhand an Roy McCrae. „Roy hat die Mannschaft klasse eingestellt“, zollte Eisbären-Chef Wilhelm Gastel dem etatmäßigen Jugendtrainer ein großes Lob: „Es ist nicht einfach, so kurzfristig einzuspringen. Aber Roy hat seine Sache super gemacht.“

McCrae forderte von seiner Truppe von Beginn an aggressives Forechecking, um die favorisierten Gäste erst gar nicht in ihr gefürchtetes Kombinationsspiel kommen zu lassen. „Wir waren direkt am Körper, das hat Esslingen überrascht“, analysierte der Balinger Vorsitzende. In die Karten spielte Balingen dann auch die frühe Führung. Auf schönes Zuspiel von Kevin Rummel besorgte Routinier Frank Ebner das 1:0. „Im Hinspiel lag Esslingen schnell mit 6:0 vorne. Dass wir diesmal früh das erste Tor erzielen konnten, hat die schon etwas geschockt“, so Gastel weiter. Die ESG benötigte in der Tat etwas Zeit, um sich an das engagierte Auftreten der Hausherren zu gewöhnen. Mitte des ersten Drittels war der Tabellenzweite dann aber auf der Höhe. „Julius Schwarz im Tor hat uns mit einer guten Leistung den Rücken freigehalten“, bedankte sich der Balinger Funktionär beim Youngster.

Im zweiten Drittel gaben zunächst wieder die Eisbären klar den Ton an. „Die ersten zehn Minuten waren das Beste, was ich bisher von unserer Mannschaft gesehen habe“, schwärmte Gastel. „Wir haben Esslingen an die Wand gespielt.“ Folgerichtig erhöhte Balingen durch Marc Haudek in der 24. und Ebner in der 26. Minute auf 3:0. „Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass wir Esslingen eine richtige Packung verpassen könnten“, erklärte der Vorsitzende der Eisbären. Doch es kam anders. Die Gäste fühlten sich an der Ehre gepackt, zogen das Tempo an und schafften ebenfalls durch einen Doppelschlag in der 32. und 36. Minute den Anschluss; zum 2:3. „Zu diesem Zeitpunkt hatte ich Bedenken, ob wir jetzt einknicken werden“, beschrieb Gastel die bangen Minuten. Probleme bereiteten in dieser Phase einige unglückliche Zeitstrafen, welche die Eisbären immer wieder etwas aus dem Tritt kommen ließen. „Gerade in dieser Phase können wir die Defensivleistung nicht hoch genug bewerten. Der ganze Verbund hat super funktioniert“, lobte Gastel.

Im Schlussdrittel blieben die Balinger mit ihrer couragierten Vorstellung am Drücker, erspielten sich einige gute Einschussmöglichkeiten und erzielten durch Ebner das 4:2 (48. Minute). Esslingen hielt weiter dagegen, biss sich an den willensstarken Hausherren aber die Zähne aus. „Trotz des Zwei-Tore-Vorsprungs darf man sich gegen einen Gegner wie Esslingen nie sicher sein“, sagte Gastel, „die haben immer Druck gemacht und waren ständig gefährlich.“ Am Balinger Sieg änderte dies freilich nichts mehr. Nach der Schlusssirene konnte der Eisbären-Vorsitzende seine Freude über den Erfolg gegen den Titelaspiranten nicht verbergen: „Wir haben Esslingen unser Spiel aufs Auge gedrückt. Ein großes Kompliment an die Mannschaft. Das war Werbung für Eishockey und die Landesliga. Von beiden Teams war das eine Partie auf richtig hohem Niveau.“

(Quelle: zak.de)