Rumpfkader brilliert

Hochverdient schickten die Balinger Eisbären den direkten Konkurrenten in der Eishockey-Landesliga, FSV Schwenningen, am Samstag mit 5:2 nach Hause. Dabei traten die Balinger mit einem ausgedünnten Kader an.
Auf sechs Stammkräfte musste Eisbären-Coach Günter Schmidt gegen die Gäste aus der Eishockey-Hochburg verzichten – und konnte so nur zwei anstatt drei Blocks aufstellen. Dementsprechend bescheiden gab Vorstand Wilhelm Gastel das Ziel aus: Schadensbegrenzung. Auch Schmidt gab nach dem Spiel zu, dass er kaum mit einem Sieg gerechnet hatte. Umso beeindruckender der Auftritt der Eisbären, die noch Ende Januar in voller Besetzung 5:7 gegen die Schwenninger verloren hatten.

Der FSV begann mit viel Druck nach vorne und frühem Pressing, war in der Anfangsphase sogar leicht überlegen, jedoch hielten die Balinger gut dagegen und kamen durch Dominik Schmidts Schuss, den der Schwenninger Keeper Mathias Kloiber mit dem Stock abwehrte, nach sechs Minuten erstmals gefährlich vors FSV-Gehäuse. Schwenningen hatte in der Folge mehr vom Spiel, Balingen stand defensiv jedoch sicher und lauerte auf Konter. Solch einen vollendete Marco Schneider nach zehn Minuten ganz abgezockt zur etwas überraschenden Balinger Führung. Danach platzte der Knoten, die Eisbären bestimmten das Spiel. Nur eine Minute später hatte der an diesem Tag sehr gefährliche Schneider die große Chance zu erhöhen, verzog jedoch knapp.

Nach 13 Minuten hatte FSV-Torwart Kloiber großes Glück, dass ein abgefälschter Schuss seinen Helm traf, sonst hätte es in seinem Kasten erneut geklingelt. Machtlos war er aber, als drei Zeigerumdrehungen später Fabian Schaar nach Balinger Puckeroberung und Pass von Nikolai Gogoll aus kurzer Distanz einnetzte. Nach zwei Pfostentreffern durch Gogoll und Frank Ebner in der 18. Minute traf 20 Sekunden vor der Pausensirene der frischgebackene Vater Mario Altmann zum hochverdienten 3:0. Es hätte noch deutlich höher zur ersten Pause stehen können.

Im Mitteldrittel kamen die Schwenninger nach 26 Minuten zum Anschlusstreffer durch Robert Brezina. Dem war ein Balinger Puckverlust an der Mittellinie vorausgegangen. Nach einer halben Stunde vergab Schaar eine Großchance nach einem Konter knapp, und das bei Balinger Unterzahl. In der Schlussminute des Mitteldrittels war Schaar alleine vorm FSV-Torwart, als er durch ein Foul gestoppt wurde – den fälligen Penalty hielt Kloiber mit den Beinschonern.

Im Schlussdrittel erhöhten die Eisbären nach 46 Minuten in Überzahl durch Routinier Ebner, der auf Pass von Youngster Arno Günter aus spitzem Winkel ins lange Eck traf. Mitte des Schlussdrittels wurde die Partie ruppiger und zerfahrener, so dass es zwischenzeitlich eng auf den Strafbänken zuging. In der 54. Minute schob Schaar nach Pass von außen zu seinem zweiten Treffer ein. Zwei Minuten vor der Schlusssirene erzielte Dennis Seemann den zweiten Treffer für die Gäste.

Coach Schmidt zeigte sich nach dem Spiel begeistert: „Wir sind heute mit dem letzten Aufgebot angetreten und haben trotzdem eine klasse Leistung gezeigt. Das war eines der schönsten Spiele seit ich hier bin. Der Sieg freut mich für die Mannschaft und speziell für die jungen Spieler.