Eisbären beweisen Willensstärke

Starke Mannschaftsleistung beschert Auswärtserfolg
EC Stuttgart 1b – EC Eisbären Balingen 3:5 (2:0) (1:3) (0:2)

Zwei völlig verschiedene Gesichter präsentierten die Eisbären Balingen in ihrem ersten Auswärtsspiele der Saison bei der 1b des EC Stuttgart.
Gegen die mit 6 Akteuren aus dem Regionalligakader angetretenen Hauptstädter, fanden die Eisbären fast 30 Spielminuten lang nicht zu ihrem Spiel. Stuttgart wollte diese Begegnung mit allen Mitteln gewinnen und nutzte mit dem Einsatz dieser Spieler eine Ausnahmeregelung der Durchführungsbestimmungen.
Ein äußerst zerfahrenes und von vielen Balinger Strafzeiten geprägtes erstes Drittel mit einem 0:2 Rückstand war die logische Konsequenz.
Im zweiten Spielabschnitt wurde das Balinger Bemühen um Spielkontrolle zwar deutlich, aber die Eisbären und ihre mitgereisten Fans mussten bis zur 28. Spielminute warten,
als Marco Schneider auf Zuspiel von Frank Ebner den lange ersehnten Anschlusstreffer zum 1:2 erzielen konnte. Balingen witterte Morgenluft und übernahm mehr und mehr die Initiative. Zwar konnte Stuttgart in der 33. Spielminute mit dem Treffer zum 3:1 nochmals den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herstellen, aber die Eisbären in ihren immer stärker werdenden Offensivbemühungen kaum noch entscheidend aufhalten. Die Aufholjagd der Eisbären hatte begonnen.
So war es wiederum Marco Schneider, der in der 36. Spielminute auf Zuspiel von Dennis Steinhauer und Nikolai Gogoll zum 2.3 verkürzen und dem Spiel eine endgültige Wendung geben konnte.
Kurz nach diesem erneuten Anschlusstreffer nahm Eisbären-Coach Günter Schmidt aus taktischen Gründen eine Auszeit, in der er sein Team besonders im Defensivverhalten auf eine konzentrierte Spielweise einstimmen wollte.
Seine Ansprache trug Früchte und Balingen war fortan Herr auf der Eisfläche in der noch immer im Umbau befindlichen Stuttgarter Eishalle auf der Waldau.
Zwar blieb der EC Stuttgart weiterhin durch pfeilschnell vorgetragene Konter gefährlich,
das spielerische Stuttgarter Übergewicht des ersten Drittels war jedoch wie weggewischt.
Eine Minute vor Schluss des Mitteldrittels sorgte Niokolai Gogoll mit seinem Treffer zum lange ersehnten und umjubelten 3:3 Ausgleich.
Mit diesem Spielstand ging es auch in die letzte Pause vor dem Schlussdrittel.
Und Balingen begann diesen letzten Spielabschnitt auch furios. Zwar zuerst ohne zählbaren Erfolg, aber die Stuttgarter Hintermannschaft um ihren Torhüter Alexander Kurka, durfte sich für die restlichen zwanzig Minuten der Begegnung über mangelnde Arbeit wahrlich nicht beklagen. Vereinzelt vorgetragene schnelle Angriffe der SEC-Offensive brachten kaum Entlastung und so war die nachlassende Kraft der Stuttgarter Akteure förmlich zu spüren.
Dadurch häuften sich die Zeitstrafen für Stuttgart, was die junge Balinger Mannschaft dankbar aufnahm und ein für diese Spielklasse souveränes Überzahlspiel aufziehen konnte.
Acht Minuten vor Schluss der Begegnung dann endlich der verdiente Lohn für das Aufbäumen der Eisbären: Auf Zuspiel von Markus Rummel netzte Nikolai Gogoll zur 3:4 Führung der Eisbären ein.
Stuttgart war eigentlich geschlagen, blieb aber auf Grund von Einzelaktionen seiner Regionalliga erfahrenen Akteure stets gefährlich und die Eisbären vergaßen den Sack endgültig zuzumachen. Wunderschön heraus gespielte Chancen wurden nicht konsequent genug abgeschlossen und als der Stuttgarter Coach zweieinhalb Minuten vor Schluss seinen Torwart durch einen sechsten Feldspieler ersetzte, war nochmals Zittern beim Balinger Anhang angesagt.

Aber die Eisbären standen inzwischen souverän in der Defensive und Frank Ebner erzielte mit der Schlusssirene sogar noch den hoch verdienten 5:3 Siegtreffer.

Trainer Günter Schmidt: „Nach einem katastrophalen ersten Drittel von uns, habe ich mich gefreut, wie toll sich die Jungs mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung zurück ins Spiel gekämpft haben! Drei unserer fünf Tore haben wir in Überzahlsituationen erzielt, es war zum Teil wirklich sehenswert, wie souverän wir Powerplay spielen können, daran und noch mehr an unserer Chancenverwertung müssen wir weiter arbeiten.“

Vorsitzender Willi Gastel: „Hut ab, nachdem die Mannschaft meine Nerven im ersten Drittel stark strapaziert haben, war die Wende ab Mitte des zweiten Spielabschnitts äußerst bemerkenswert. Eine klasse Mannschafts- und Energieleistung gegen einen nicht einfach zu nehmenden Gegner, gespickt mit einer Reihe Regionalligaakteuren.