Derbysieg in Reutlingen

Mit einer überzeugenden Vorstellung konnten die Eisbären Balingen in einem hart umkämpften und spannenden Derby gegen die TSG Reutlingen triumphieren und wichtige Punkte auf die Zollernalb mitnehmen.

Anders als noch vor einer Woche gegen den EC Stuttgart begann Balingen bärenstark und setzte die Mannen um Reutlingens Trainer Hans Krüger von Beginn an unter Druck. Einziges Manko in dieser ersten Spielphase, die Balinger Torausbeute.
Trainer Günter Schmidt konnte es nach dem Sieg mit Humor sehen: „Hier hätten wir der Partie schon eine entscheidende Richtung verpassen können, so haben wir eben noch weitere 40 Minuten die Spannung hoch gehalten.“
Obwohl der Spielstand zur ersten Drittelpause „nur“ 0:0 lautete, hatten die zahlreich mitgereisten Balinger Anhänger dennoch ein gutes Spiel ihrer Eisbären gesehen und die Hoffnung, dass nach drei glatten Niederlagen in der vergangenen Saison, dieses mal etwas gehen könnte.
So brandete im zweiten Spielabschnitt, in der 26. Spielminute, zum ersten mal grosser Jubel im Balinger Fanblock auf, als Fabian Schaar auf Zuspiel von Marco Böhm zur lange verdienten 0:1 Führung für Balingen verwerten konnte.
Reutlingen versuchte mit hartem Körpereinsatz und Konterspiel der technischen Balinger Überlegenheit Paroli zu bieten.
Gefährlich für die Eisbären tauchten dabei immer wieder die beiden Echazstädter Dominique Tilgner und der kanadische Neuzugang Matthew Lewis vor dem von Julius Schwarz gehüteten Balinger Kasten auf. Noch im Mitteldrittel, in der 38. Spielminute, war aber auch der gut haltende Schwarz machtlos, als eben der Reutlinger Lewis auf Zuspiel von Tilgner eine kurze Unaufmerksamkeit in der Eisbären-Deckung zum 1:1 Ausgleich nutzen konnte.
Balingen war jedoch keineswegs geschockt, sondern machte weiter Druck, ohne allerdings entscheidend abschliessen zu können.
Zum Ende des Mitteldrittels wurde die Partie hektischer und nachdem der Balinger Kapitän Kevin Rummel aus einer völlig harmlos wirkenden Spielsituation heraus eine Disziplinarstrafe erhalten hatte, setzte bei den Balinger Fans banges Warten auf die Drittelpause ein.
In den Schlussabschnitt ging Balingen in Unterzahl und als wenige Sekunden nach Wiederanpfiff sogar noch ein weiterer Eisbär auf die Strafbank geschickt wurde und somit Balingen mit nur noch drei Feldspielern weitermachen durfte, schien Reutlingen Oberwasser zu bekommen und die Begegnung zu seinen Gunsten kippen zu können.
Doch die dezimierten Eisbären spielten, wie schon mehrfach in dieser Partie, mit einem hervorragenden taktischen Verhalten in Unterzahl und meisterten die zahlenmäßige Unterlegenheit bravourös.
Kaum wieder vollzählig, erhöhte Balingen den Druck aufs gegenerische Tor und Marcel Schneider auf Zuspiel von Marc Haudek brachte Balingen in der 50 Spielminute völlig verdient wieder zum 1:2 in Führung.
Ein geschicktes Defensivverhalten brachte schon in den Minuten vorher die gegenerischen Stürmer eins ums andere Mal schier zur Verzweiflung.und auch der Schock des Balinger Führunstreffers
war vielleicht der Hintergrund, der den Erfahrensten der Reutlinger, den Leitwolf und Leistungsträger Dominique Tilgner zu einem überharten Einsteigen gegen den Balinger Torschützen veranlasste, was das Schiedsrichtergespann Wert fanden, ihn per Disziplinarstrafe unter die Dusche zu schicken.
Nun war bei Reutlingen ein deutliches Einknicken zu spüren und die Eisbären konnten mehr und mehr die Begegnung vollständig an sich reissen, als logische Folge in der 55. Spielminute das 1:3 mit einem fulminanten Schlagschuss von der blauen Linie durch Verteidiger Marco Böhm, nach Zuspiel von Dennis Steinhauer.
Damit war das Derby endgültig gelaufen und Reutlingen ergab sich in sein Schicksal, Balingen wollte jedoch bis zur Schlußsirene trotz noch mehrerer schön heraus gespielter Chancen kein weiterer Treffer mehr gelingen.
Trainer Günter Schmidt: „Das ist heute ein schöner Tag für uns, ein hoch verdienter Sieg durch eine äußerst disziplinierte und sehr engagierte Mannschaftsleistung über die gesamte Spieldauer.“
Vorsitzender Willi Gastel: „Das war sehr wichtig für die Moral in unserem Team, dass wir den Reutlinger Fehdehandschuh aufgenommen, dann sehr diszipliniert unser Spiel gespielt und letztendlich als Krönung, gewonnen haben. Kaum einen Sieg in unserem noch jungen Eisbärenleben habe ich den Jungs mehr gegönnt, als den heutigen!“

TSG Reutlingen – EC Eisbären Balingen 1:3 (0:0) (1:1) (0;2)

Strafminuten: Balingen 20 Reutlingen 18
(14.11.2011)