Eisbären nutzen ihre Chancen nicht

Mit einer 4:8-Heimpleite sind die Balinger Eisbären in die Landesliga-Saison gestartet.
Die Kreisstädter spielten auf Augenhöhe mit der ESG Esslingen, fielen jedoch im Mittel-drittel entscheidend zurück.


Im Rahmen des Balinger Eissporttages absolvierten die Eisbären ihr ersten Pflichtspiel in der Eishockey-Saison 2011/2012. Das begann denkbar schlecht für die Kufencracks aus der Kreisstadt. Bereits nach knapp einer Minute landete der Puck erstmals im Balinger Tor, doch war der Treffer aus einer Abseitsposition heraus entstanden. In der Folge verdauten die Balinger den ersten Schock und agierten eher abwartend und lauerten auf schnelle Konter, während die Esslinger aggressives Forechecking betrieben. In der ersten Balinger Powerplay-Phase ergaben sich schon nach rund vier Minuten gute Chancen, die jedoch zunächst noch ungenutzt blieben. Marco Böhm (4. Minute), Markus Rummel (5.) und Kapitän Kevin Rummel (6.) scheiterten jedoch am gut aufgelegten ESG-Goalie Markus Forbrich. Direkt im Anschluss parierte Balingens Keeper Björn Maier einen Konter von Dirk Fingerle. Es entwickelte sich mehr und mehr ein offener Schlagabtausch mit leichten Vorteilen für die Eisbären. Etwas überraschend in die starke Phase der Balinger kam dann der Doppelschlag zur 2:0-Führung der Esslinger. In der zehnten Minute traf der ESG-Kapitän Rüdiger Woyke mit einem Schuss von der blauen Linie. Nur zwei Minuten später erhöhte Maximilian Enz mit einem satten Schuss auf 2:0.

Während die Balinger oft versuchten über Kombinationen, die zwar schön anzusehen waren, aber wenig einbrachten, den Puck ins Tor zu tragen, waren die Neckarstädter mit schnörkellosen Gewaltschüssen erfolgreich. In der 17. Minute ergab sich erneut eine Powerplayphase für die Gastgeber, die sie eindrucksvoll ausnutzen konnten. Nachdem die Balinger den Puck sicher in den eigenen Reihen laufen ließen, nutzte Frank Ebner die erste Lücke und erzielte den Anschluss. Noch während der erste Balinger Saisontreffer über die Lautsprecher durchgesagt wurde, glich Markus Rummel zum 2:2-Endstand des ersten Drittels aus – und bewies mit seinem rasanten Tor, warum Eishockey als die schnellste aller Mannschaftsportarten gilt.

In das zweite Drittel starteten die Balinger sehr engagiert und waren dem Führungstor näher als die Gäste. Die Esslinger nutzen ihre nadelstichartigen Angriffe jedoch eiskalt aus. Nach Zuspiel von Sandro Hoch musste Raphael Schüller in der 29. Minute nur noch einschieben. Nur Sekunden später scheiterte Balingens Mario Altmann nach hervorragender Vorarbeit von Dennis Steinhauer erneut an Gästekeeper Forbrich. Esslingen erhöhte derweil durch Herbert Blümchen und Maximilian Müller, durch einen Konter nach vergebener Balinger Großchance, auf 5:2. Mit einem Balinger Drei-Tore-Rückstand ging es schließlich ins Schlussdrittel. Dieses begann zerfahren und war durch viele Unterbrechungen und Zeitstrafen ge-prägt, wurde aber mit fortschreitender Zeit immer spannender. Zum 6:2 in der 45. Minute traf erneut Müller, eine Minute später netzte „Eisbär“ Ebner nach toller Einzelleistung zum 3:6 ein. Postwendend stellte jedoch Steffen Fink den alten Abstand wieder her. In der 52. Minute behielt Kevin Rummel alleine vorm Gäste-Tor die Nerven und machte die Schlussphase mit dem 4:7 nochmals spannend. Den Schlusspunkt setzte wiederum Müller, der in der Schlussminute, direkt nach einem Pfostenkracher der Balinger zum 8:4 vollendete. Die Niederlage der Eisbären fiel sicherlich zu hoch aus, da die Kreisstädter über weite Strecken mindestens ebenbürtig, wenn nicht die bessere Mannschaft waren. Jedoch blieben die Gastgeber im Abschluss oft glücklos oder agierten zu nervös. Besser machten es die Esslinger, die ihre Chancen sehr effizient ausnutzten

(Quelle: ZAK, 02.11.2011)