Eisbären schlagen Tabellenzweiten

Mit viel Elan und läuferischer Überlegenheit gelang es den Eisbären Balingen am Freitagabend die FSV „Heritage“ Schwenningen, gespickt mit Ex-Eishockeyprofis, mit 3:6 (1:0; 0:2; 2:4).

Es war das mit Spannung erwartete Landesliga Duell mit dem ewigen Konkurrenten aus Schwenningen. Von Beginn an zeigte sich bei den Eisbären aus Balingen, dass sie das Eis als Sieger verlassen wollten. Aggressiver Forecheck, hohe Laufbereitschaft und Körperspiel waren die Vorgaben vom neuen Headcoach der Seniorenmannschaft, Roy McCrae. In den ersten 10 Spielminuten setzten die Eisbären diese auch gekonnt um und spielten sich Chance für Chance raus und scheiterten einzig am eigenen Unvermögen oder am herausragenden FSV-Keeper Felix Falb.
Dann der Rückschlag: In Unterzahl konnten sich die Gastgeber über Thomas Gaus befreien, welcher den Puck perfekt auf Altmeister Jürgen Oder passte und dieser im Solo den Puck an Björn Maier vorbei spitzelte. Von diesem Rückstand ließen sich die Eisbären nicht beirren und blieben ihrer Linie treu. Dennoch war es ihnen im ersten Spielabschnitt, trotz häufiger Überzahlsituationen, verwehrt den Puck über die Torlinie zu befördern.
Im zweiten Abschnitt dasselbe Bild: Balingen drückte, aber Schwenningen konnte sich, trotz zunehmender Disziplinlosigkeit und häufiger Unterzahl, befreien. „Es war aber klar, dass wenn wir weiter so Druck machen, der Treffer irgendwann fallen muss“, erklärt Eisbären-Kapitän, Marco Böhm. Und so kam es dann auch in der 25. Spielminute. Ex-Schwenninger Sascha Milovanovic netzte auf Zuspiel von Patrick Schäffler und Benjamin Zivkovic das erste Mal an diesem Abend für die Gäste ein. Und keine drei Minuten erhöhte Dennis Steinhauer nach schönem Zuspiel von Patrick Schäffler sogar auf 2:1 aus Sicht der Eyachstädter.
Die knappe Führung zu halten, daran dachten die Eisbären nicht und so spielten sie im dritten Drittel weiter aggressiv nach vorne. „Wir wollten unbedingt das nächste Tor machen, damit wir ein bisschen mehr Sicherheit haben“, so Roy McCrae. Doch es kam anders. Die Hälfte im letzten Abschnitt war gespielt, als die erste FSV-Sturmreihe um Robert Brezina zuschlug. Auf Zuspiel von Jürgen Oder und Brezina war der Torschütze Kevin Krause und stellte somit wieder den Zähler auf 0.
Doch die harte Arbeit der Eisbären sollte nicht unbelohnt bleiben. Auf Zuspiel von Milovanovic stellte Marco Böhm mit einem satten Direktschuss den Abstand wieder her. Als dann Nikolai Gogoll den Nachschuss von Marc Haudek nur zwei Minuten später zum 4:2 einschob, schien es als wäre der Drops gelutscht. „Schwenningen ist eine Mannschaft, die sich über ihr Können bewusst ist und deshalb bis zu letzten Minute brandgefährlich ist“, erklärt der Eisbären-Kapitän.
Mit den zunehmenden Spielminuten erhöhte sich auch die Aggressivität der Gastgeber und so kam es, dass Nikolai Gogoll sich bei einem ungeschickten Check am Sprunggelenk verletzte und das Spielfeld humpelnd verließ. Die anschließende Überzahl für Schwenningen konnte Robert Brezina zum Anschlusstreffer nutzen. Danach überschlugen sich die Ereignisse und Balingen erzielte binnen 1.14 Minuten noch zwei weitere Treffer. Zuerst gelang Sascha Milovanovic ein „Empty Net“-Tor, da Falb das Tor zugunsten eines sechsten Schwenninger Feldspieler verlassen hatte. Danach zog Schwenningen eine erneute Strafe welche Kevin Rummel auf Zuspiel von Frank Ebner zum 6:3 Endstand nutzen konnte.
„Die Jungs sind auf dem richtigen Weg. Die Spielweise und das Engagement gefällt mir sehr sehr gut. Herausheben möchte ich aber heute vor allem die Disziplin. Wir hatten im gesamten nur 4 Strafminuten. Ich denke das war es auch, was letztendlich den Unterschied machte“, sagt ein sichtlich zufriedener EC-Coach.